Pascal Schmid 08.02.2021 9 min read

Mit einer New-Work-Strategie Mitarbeitende neu motivieren

Eine steigende Fluktuation im eigenen Unternehmen kann ein Anzeichen dafür sein, dass die Mitarbeitenden sich nicht mehr wohl fühlen und unzufrieden sind (auch die, die noch da sind). Das kann an verkrusteten Strukturen, unfähigen Führungskräften, mangelnde Mitsprache oder schlicht zu viel Arbeit liegen. Es zeigt auch, dass sich die Führungsebene zu wenig mit der Situation und der Sorgen der Mitarbeitenden befasst. New-Work-Strategien und -Konzepte können hier Abhilfe schaffen, wenn diese nicht nur als schnelle oberflächliche Lösung betrachtet werden, sondern als neuen Weg, im Unternehmen zusammenzuarbeiten. 

New Work ist ein Ansatz oder ein methodisches Konzept, das den Mitarbeitenden, seine Wünsche und seine Fähigkeiten in den Mittelpunkt stellt. Das ist nicht nur eine Floskel, sondern ein neuer strategischer Weg, wie Mitarbeitende im Unternehmen zusammenarbeiten. 

Die zentralen Werte von New Work sind selbstständiges und sinnerfülltes Arbeiten, Teilhabe an der Gemeinschaft, sowie Freiheit und Verantwortungsbewusstsein. Eine New-Work-Strategie besteht deshalb nicht aus der Einführung von Home-Office und Werkzeugen für die agile Zusammenarbeit, sondern stösst einen Prozess an, das Mindset, die Werte und Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit grundlegend zu ändern.

Der Hintergedanke von New Work ist, dass Mitarbeitende an sich gerne arbeiten, wenn sie das tun, was sie «wirklich, wirklich» wollen. Das heisst nicht, dass niemand mehr die unangenehmen Dinge tun muss (das wird sich nicht vermeiden lassen). Aber, wenn ein Mitarbeitender meistens genau das tun kann, was er immer schon machen wollte, dann wird er damit überaus erfolgreich sein. Weil er viele Ideen entwickelt und seine Begeisterung einbringt. Weil er mit Freude dabei ist und sich mit Kollegen und Partnern frei austauschen kann. Und weil er dann auch gerne Verantwortung für seine Arbeit übernimmt – etwas, dass völlig fehlt, wenn man einem Untergebenen nur lästige Arbeiten reindrückt und sich dann wundert, dass er nicht richtig mitmacht.

Die passende New-Work-Strategie finden

In klassisch strukturierten Unternehmen gibt es für diese Freiheiten wenig Raum. Chefs sind ständig darum bemüht, dass ihre Abteilungen gut dastehen und nicht von anderen überflügelt werden. Die Meinung eines Chefs in Frage zu stellen, grenzt an Ketzerei. Ideen von Mitarbeitenden werden hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt des Ansehens und Machterhalts beurteilt, nicht wie sinnvoll sie für das Unternehmen sind. Je stärker ein Unternehmen in Silos denkt, um so weniger nutzt es das Potenzial der Mitarbeitenden und je frustrierter sind die Kollegen – was die Fluktuation nach oben treibt.

Zum Konzept von New Work gehört es, dass die Mitarbeitenden selbst nach den Arbeitsformen suchen, die am besten zu ihnen passen. Vernetzung, Inspiration und Zusammenarbeit sind die Kernaspekte von New Work. Dazu braucht es flache Hierarchien, Projektgruppen mit wechselnden Teilnehmern und natürlich auch Werkzeuge, die eine firmenweite, barrierefreie Kommunikation erlauben (auch vom Home-Office aus). Die Tools sind aber nur ein Hilfsmittel und nicht der Kern des New-Work-Konzeptes.

New Work braucht ein neues Mindset

Tatsächlich führt New Work zu einem komplett neuen Mindset, wie das eigene Unternehmen organisiert sein soll und wie es arbeitet. Und das gilt nicht nur für die Köpfe am unteren Ende der Karriere-Pyramide, sondern insbesondere auch in den Führungsebenen. Führungskräfte sind dann weniger «Entscheider» und «Bestimmer», sondern die Personen, die für optimale Arbeitsbedingungen, intensiven Informationsaustausch und grösstmögliche Kollaboration sorgen.

Für Führungskräfte heisst das aber auch, sich mehr als bisher zurückzunehmen, weniger direktiv zu sein und den Mitarbeitenden mehr Raum zu lassen, sich kreativ zu entfalten und untereinander auszutauschen. Das fällt Führungskräften in der Regel eher schwer, weil sie ihre Positionen hart erarbeitet und ein starkes Konkurrenzdenken (vor allem auch zwischen den Abteilungen) verinnerlicht haben.

Für Mitarbeitende bedeutet es, sich darüber Gedanken zu machen, was sie wirklich wollen, dass sie weniger auf den Chef schauen, sondern sich interessante Projekte suchen, wo sie ihre Fähigkeiten optimal einbringen können. Und sich auch selbst darüber klar werden, wo ihre Stärken liegen und an welchen Projekten sie gerne mitarbeiten möchten. Mitarbeitende müssen für sich selbst auch entscheiden, ob sie stärker eigenverantwortlich arbeiten wollen oder nicht (letzteres gibt es auch).

Die richtigen Werkzeuge für New Work

Einer der wesentlichen Aspekte des Erfolgs der neuen Arbeitsmethode ist die Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg und das Fokussieren auf die besonderen Fähigkeiten jedes Mitarbeitenden. Dazu braucht es eine Vielzahl von Kollaborations- und Vernetzungsmöglichkeiten – insbesondere auch in heutigen Pandemie-Zeiten.

So braucht es Tools wie Microsoft Teams, um schnell neue agile Projektteams zusammenzustellen, die Daten unkompliziert austauschen, Anwendungen unkompliziert einzubinden und per Video-Calls einfach Kontakt halten können. Mit Microsoft Planner lassen sich im Kanban-Stil schnell agile Projekt-Boards erstellen, bei denen alle Beteiligten jederzeit überblicken können, wo ein Projekt steht und wer gerade an was arbeitet – auch wenn die Mitarbeitenden über viele verschiedenen Standorte verstreut und viele im Home-Office arbeiten.

Mitarbeiterzufriedenheit steigt mit New Work

Insgesamt führt das neue Mindset und die neuen Strategien und Konzepte von New Work dazu, dass Mitarbeitende ihre Fähigkeiten besser einbringen können, sich besser gehört fühlen und damit mit mehr Motivation und Elan an ihre Arbeit gehen. Durch eine stärkere Vernetzung mit vielen anderen Kollegen im Unternehmen finden sie schneller Lösungen, kommen auf neue Ideen und können sie dank einer New-Work-Organisation des Unternehmens auch umsetzen.

Damit steigt die Mitarbeiterzufriedenheit enorm und stoppt die hohe Fluktuation und damit den Wissensabfluss, weil die Kollegen sich viel stärker mit ihrer Arbeit identifizieren und damit keinen Grund sehen, den Arbeitsplatz zu wechseln.

Richtig anfangen und umsetzen

Der Umbau eines Unternehmens für New Work ist keine leichte Aufgabe, weil grosse Veränderungen häufig auch grosse Widerstände erzeugen. Hier ist ein aktives Change Management gefragt. 

Netrics hat schon viele Unternehmen beim Aufbau von New Work und Modern-Workplace-Umgebungen erfolgreich unterstützt und ein ausgereiftes Change-Management-Konzept entwickelt. Wir begleiten Unternehmen von der Entwicklung einer Zielsetzung über die Evaluierung, Planung und Realisierung bis zum Betrieb und möglichen Weiterentwicklungen. Dabei steht natürlich eine Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit, eine höhere Innovationskraft und damit verbunden eine bessere Produktivität im Mittelpunkt.

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