Pascal Schmid 12.04.2021 9 min read

6 Voraussetzungen für eine gelungene New-Work-Transformation

Wer sich mit dem Thema «New Work» beschäftigt, stellt schnell fest, dass es mit ein paar Umstellungen und der Einführung von neuer Software nicht getan ist. Die Mitarbeitenden sollen wesentlich freier über Abteilungsgrenzen hinweg ihre Fähigkeiten und Wünsche einbringen können. Dafür muss das eigene Unternehmen häufig seine Strukturen und Prozesse ändern. Dieser Beitrag zeigt, wo Sie für diese Transformation am besten ansetzen.

Vielfach entsteht Unzufriedenheit bei Mitarbeitenden, weil sie die guten Ideen für eine Verbesserung im Unternehmen nicht einbringen und schon gar nicht aktiv umsetzen können. In klassisch strukturierten Unternehmen verhindert das häufig die hierarchische Struktur in Unternehmensbereiche und Abteilungen. Wer in der «falschen» Abteilung sitzt, kann seine Ideen nur schwer platzieren. Ziele werden detailliert von oben vorgegeben und nach unten durchgereicht.

Für eine New-Work-Transformation muss sich also auch das ganze Unternehmen grundlegend ändern. Das Ziel dabei ist nicht mehr, möglichst viel von oben zu dirigieren, sondern viel Freiräume für Ideen von unten zu ermöglichen und deren effiziente Umsetzung zu fördern.

Führungskräfte müssen somit das Unternehmen neu aufstellen und sich zukünftig selbst zurücknehmen. Dazu gibt es sechs mögliche Ansatzpunkte, die schnelle Ergebnisse möglich machen. Die Reihenfolge ist dabei wenig wichtig. Picken Sie sich den Punkt heraus, der den grössten Effekt verspricht oder sich auch am schnellsten umsetzen lässt. Wichtig ist jedoch, dass Sie sich mit allen sechs Voraussetzungen auseinandersetzen, um New Work im Unternehmen zu leben und die Transformation nachhaltig zum Erfolg zu führen.

6 Faktoren für eine gelungene New-Work-Transformation

1. Flache Hierarchien

Eine strenge und vor allem tiefe Hierarchie verhindert einen Ideen- und Wissensaustausch. Mitarbeitende haben wenig Hoffnung, dass ihre Ideen gehört werden, wenn sie zig Stufen und «Chefs» nehmen müssen. Kommen noch zahlreiche Machtspiele und Politik auf verschiedenen Ebenen hinzu, verfliegt die Motivation, sich einzubringen, schnell und Resignation macht sich breit. Flache Hierarchien sind das beste Gegenmittel. Je flacher die Hierarchie und je grösser die Eigenverantwortlichkeit, umso mehr Engagement und Aktivität können entstehen – dem Hauptziel von New Work.

2. Vernetzung über Abteilungen hinweg

Projekte sind häufig besonders erfolgreich, wenn ihr Team aus Mitarbeitenden besteht, die viele verschiedene Fähigkeiten besitzen, es also möglichst divergent ist. Es ist daher nötig, nicht nur Personen aus einer einzigen Abteilung in einem Projekt zusammenzuführen, sondern aus möglichst vielen. Dazu muss ein stetiger Austausch und eine intensive Vernetzung im Unternehmen stattfinden. Fördern Sie diese Vernetzung durch Veranstaltungen oder Plattformen, bei denen Projekte vorgestellt werden. Und achten Sie auf eine intelligente Auswahl der Projektteammitglieder. Erstellen Sie im Intranet ein Projektverzeichnis, damit sich interessierte Mitarbeitende aktiv und freiwillig auf Projekte melden können.

3. Flexible Arbeitsweise

Schaffen Sie Freiräume, um Dinge auszuprobieren (zeitlich und räumlich). Überlassen Sie es ihren Mitarbeitenden, wie und wo sie am besten zusammenarbeiten. Während der eine möglichst ungestört produktiv sein kann, hat ein anderer die besten Ideen im Austausch mit seinen Kollegen. Fördern Sie eine Start-up-Kultur, bei der kreative Köpfe Prototypen schnell erstellen und testen können. Google hat über viele Jahre jedem Mitarbeitenden ein festes Zeitkontingent für die Entwicklung neuer Ideen zur Verfügung gestellt und so zahlreiche Produkte entwickelt (unter anderem Gmail und Adwords).

4. Physische Voraussetzungen

Flexible Arbeitsweisen benötigen entsprechend räumliche Gegebenheiten und passende IT-Werkzeuge, so dass sich Teams mit wechselnder Besetzung schnell finden und zusammenarbeiten können. Dazu gehören

  • flexibel buchbare, verschieden grosse, gut ausgestattete Meeting-Räume
  • Lounges mit verschiebbaren Möbeln und Ruhebereiche
  • Grossraumbüros für den Austausch und Rückzugsbüros für Telefonate oder ungestörte Arbeit
  • eine gute WLAN-Internet-Anbindung in jedem Unternehmensbereich und im Home-Office der Mitarbeitenden
  • freie Wahl der Arbeitsmittel wie Notebook, grosser Monitor und Smartphone

5. Neue Führungsmethoden

Das Selbstverständnis der Führungskräfte muss sich ändern. Sie sind kaum noch Entscheider oder gar Kontrolleure der Untergebenen, sondern eher Coaches und Mentoren. Ihre Aufgabe ist es,

  • Vertrauen zu gewähren und als Unterstützer aufzutreten
  • eine Fehlerkultur und den offenen Umgang mit Fehlern zu etablieren
  • Mitarbeitende zur Eigenverantwortung zu erziehen
  • innovative Ideen und deren Entwicklung zu fördern
  • den Team-Zusammenhalt zu stärken und dafür Massnahmen zu ergreifen
  • die Weiterentwicklung der Mitarbeitenden aktiv zu fördern

6. Agile, ergebnisorientierte Vorgehensmethoden

Agile Vorgehensmethoden fokussieren sich hauptsächlich auf den Kundennutzen. Sie sorgen mit häufigen Kunden-Feedbacks in kurzer Zeit für sofort nutzbare Ergebnisse. Mitarbeitende erhalten darüber häufiger Erfolgserlebnisse und sehen, wie ihre Ideen Früchte tragen (ein wichtiger Faktor für New Work). Sie können darüber hinaus selbst festlegen, welche Aufgaben sie in einem Sprint erledigen wollen und können. Die häufigen Reviews in agilen Prozessen fördern darüber hinaus Transparenz, ein schnelles Abstellen von Fehlentwicklungen und den offenen Umgang mit Fehlern.


Aktive Begleitung bei strukturellen Veränderungen für New Work

Viele Menschen stehen Veränderungen häufig vorerst kritisch gegenüber und betonen bei anstehenden Veränderungen, was alles schlechter laufen könnte und nicht mehr funktioniert, ohne die Vorteile sehen zu wollen. Diese psychologische Komponente muss eine Führungskraft sehr ernst nehmen und die Mitarbeitenden intensiv in den New-Work-Transformationsprozess einbinden.

Netrics hat bereits viele Unternehmen bei den Vorbereitungen für die New-Work-Transformation begleitet und kennt die kritischen Punkte, die ein solches Projekt gefährden können. Wir haben mit unserem Netrics-Kompass zahlreiche Prozesse und Methoden entwickelt, die es Unternehmen erleichtern, die wichtigen strukturellen Anpassungen vorzunehmen. Dazu gehört zum einen die technische Expertise, zum anderen aber auch das Change-Know-how, um alle Mitarbeitenden optimal einzubinden, spezifische Besonderheiten des Unternehmens zu berücksichtigen und für eine bestmögliche Akzeptanz von New Work zu sorgen.


Fazit

New Work stellt den Mitarbeitenden in den Mittelpunkt des eigenen Unternehmens. Für viele Firmen bedeutet das folgerichtig eine starke Anpassung der eigenen Unternehmensstruktur und -Prozesse. Die sechs Punkte flache Hierarchien, Vernetzung im Unternehmen, flexible Arbeitsweisen, physische Voraussetzungen, neue Führungsmethoden und agile Vorgehensmethoden sind wichtige Voraussetzungen, damit diese Transformation gelingen kann. Sie lassen sich Schritt-für-Schritt umsetzen, wobei eine professionelle Begleitung Sie davor schützt, in typische Fallen zu tappen.


Brauchen Sie noch mehr Informationen zur New-Work-Transformation in Ihrem Unternehmen? Unsere New-Work-Übersichtsseite hält noch deutlich mehr Informationen bereit. Dort finden Sie auch den kostenlosen Download unseres New-Work-Guides als PDF:

 

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